Unter einem Dach - Jugendpastoralzentrum Regensburg

Nach Gewinn des geladenen Wettbewerbs zur Errichtung neuer Räume für das Jugendamt des Bistums Regensburg 2017 transformierten wir das denkmalgeschützte Bestandsgebäude aus dem 18. Jahrhundert mit dem Anbau zu einem neuen Miteinander.

Das Gebäude ordnet sich städtebaulich in die vorhandene Altstadtstruktur ein. Dies bildet die Grundlage für die städtebauliche Anordnung des Neubaus in Fortführung der strengen Lochfassaden und geneigten Dächer. Zudem sollen durch die winkelförmige Anordnung des Neubaus die vorhandenen Proportionen der Gebäudeabstände zueinander, der Gebäudehöhen und -tiefen aufgenommen werden.

Das neue Jugendpastoralzentrum soll sich als Einheit darstellen, in der sich Bestand und Neubau verbinden und ineinandergreifen, bzw. verzahnen. Um dies zu erreichen, wird das bestehende Mansarddach des Bestandes Obermünsterstrasse 10 in die vorherrschende Walmdachform überführt. Bleche wie Dachrinnen, Fallrohre, Gaubenverkleidungen, etc. werden wie im Bestand in patiniertem Kupferblech ausgeführt. Die Fassadenstruktur in Materialität, Gliederung und Proportionen wird vom Bestand Obermünsterstrasse 10 übernommen und in eine zeitgemäße Architektursprache überführt.

Hierdurch zeigt sich das neue Jugendpastoralzentrum trotz der beiden Gebäudeteile "alt und neu" als Einheit unter einem Dach.

Im Rahmen der Architektouren 2024 wurde das Projekt von der Bayerischen Architektenkammer ausgezeichnet mit dem Prädikat "KlimaKulturKompetenz Barrierefreiheit". Die Barrierefreiheit im Rahmen des gesetzlichen Mindeststandards nach Art. 48 BayBO + DIN 18040 (Anlage zur DIN 18040 technische Baubestimmung) wurde vorbildlich umgesetzt oder sogar übertroffen. Eine unabhängige Lebensführung und Teilhabe in allen Lebensbereichen für Menschen mit Einschränkungen wurden ermöglicht.

Damit gehört es zu 17 von insgesamt 218 in Bayern präsentierten Projekten, die diese Auszeichnung bekommen haben. Von Expertenteams wurde die Vollständigkeit je Kategorie, vor allem aber die Qualität der angegebenen Maßnahmen vorgeprüft und bewertet. Der Architektourenbeirat hat dann auf Basis der Vorprüfung 77 Projekte teilweise in mehreren Kategorien mit dem Prädikat "KlimaKulturKompetenz" ausgezeichnet.