nicht offener Realisierungswettbewerb für ein Generationen- und Kulturzentrum mit Bücherei im Ortszentrum von Deining
Gemeinde Deining
Deining, Landkreis Neumarkt
2024
385 qm
2. Rundgang
G+W Architekten
Die Analyse der bestehenden Bausubstanz des Wohngebäudes ergab, dass Tragwerk und Raumgeometrie in starken Widerspruch zur geplanten Nutzung als Mehrzweckraum und Bücherei stehen und zwangläufig zu massiven Eingriffen in die Gebäudesubstanz führen würden. Deswegen und wegen des bereits mangelhaften Bauzustands ist eine Nachhaltigkeit durch den Erhalt des bestehenden Baukörpers nicht mehr gegeben.
Der Neubau ergänzt das Ensemble des Ortszentrums mit Rathaus und Kirche, der vorhandene Ortsmittelpunkt wird dadurch weiter gestärkt. Das neue Kulturzentrum fügt sich hierbei behutsam in die vorhandene Ortsstruktur ein. Die Hierarchien der umliegenden Funktionen bleiben gewahrt.
Das Gebäude gliedert sich in zwei kompakte Baukörper mit klarer Konstruktionsstruktur. Die Bücherei im Sockelbereich und der Mehrzweckraum als exponierter Baukörper auf dem Sockelplateau sind durch die verschiedenen Ebenen mit eigenen Zugängen von außen und unterschiedlichen Baukörpern klar ablesbar. Die ortsprägende Dachlandschaft von Rathaus mit Satteldach und Trauungsaal mit begrüntem Flachdach wird im neuen Kulturzentrum durch Satteldach und begrüntem Flachdach für die Bücherei fortgeführt.
Die dem Mehrzweckraum vorgelagerte Dachterrasse schafft eine vielfältig nutzbare Erweiterung des Saals im Außenbereich. Die Bücherei als erdverbundener, in den Hang gebauter Gebäudeteil entspricht auch der introvertierteren Nutzung. Im Innenbereich sollen verschiedene Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Qualitäten für Lesen, Arbeiten und Kommunizieren geschaffen werden ohne sich gegenseitig zu stören.
Das Gebäude soll in Low Tech Bauweise errichtet werden. Hierzu wird ein möglichst geringer Technikaufwand im Gebäude angestrebt. Weitestgehenden sollen die Räume natürlich belüftet und belichtet werden, um die Unterhaltskosten möglichst zu minimieren. Das Abbruchmaterial des Altbestands soll recycelt bzw. wiederverwendet werden. Das Gebäude wird nach Niedrigenergiestandard konzipiert. Bei der Auswahl der neu verwendeten Baustoffe wird auf regionale Herkunft, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit geachtet.