Fachbuchreihe "Bauen + Wirtschaft": Altes in Neues transformieren

WIEDERBELEBUNG DES "ALTEN SCHLOSSES", NIEDERTRAUBLING
Das "Alte Schloss" ist alles andere als alt. Alt sind hier allenfalls die Bäume und bewährt die bayerische Wirtshauskultur im Biergarten. Unter lange gewachsenem, gepflegtem, stimmungsvollem Baumbestand inmitten von Neutraubling, gegenüber Kirche und altem Schloss, kann man traditionelle bayerische Wirtshauskultur wie aus dem Bilderbuch genießen. Der Hotspot - die traditionsreiche Gaststätte am Ort - ist erhalten geblieben, der Vorgängerbau wurde dabei jedoch durch einen stilvollen Neubau nach den neuesten Anforderungen ersetzt. Gebauer.Wegerer.Wittmann Architekten legten dabei ihr besonderes Augenmerk darauf, den Geist des Ortes zu wahren, diesen dabei jedoch in gut ausbalancierter Materialwahl und Detailabstimmung der Ausstattung zugleich in einen neuen Zeitgeist zu transformieren. Die Gäste erwartet Wirtshauskultur von Feinstem, traditionell verwurzelt, doch alles andere als verschlafen.
Zwischen 2019 und 2022 wurde im Auftrag der Hans und Sofie Kneitinger Stiftung ein schlanker Baukörper in Ziegel-Massivbauweise mit Holzdachstuhl errichtet. Die Gasträume präsentieren sich freundlich, offen, weitläufig und lichtdurchflutet mit geschossübergreifend verglaster Gartenfront, die zugleich den Blick auf den Biergarten gelungen in Szene setzt. Wertige Naturmaterialien, allem voran Holz in unterschiedlichen Tönen an Decken, Böden, Wänden und Mobiliar, unterstreichen das warme Ambiente. Im Kellergeschoss befindet sich aus Tradition auch wieder ein Schießstand für den örtlichen Schützenverein. Im Obergeschoss und unter den Schrägen des zweigeschossig ausgebauten Dachgeschosses wiederum sind attraktive Wohnungen entstanden.

NEUE RÄUME FÜR DAS JUGENDAMT DES BISTUMS REGENSBURG
Am Obermünsterplatz 10 in Regensburg realisieren Gebauer.Wegerer.Wittmann Architekten auf der Grundlage ihres erstprämierten Wettbewerbsentwurfs neue Räume für das Jugendamt des Bistums Regensburg. Dabei sollte die Neuplanung für die Verwaltung mit rund 50 Arbeitsplätzen ein bestehendes historisches Gebäude integrieren. Die architektonische Grundidee war es, den denkmalgeschützten Altbau aus dem 18. Jahrhundert harmonisch mit dem Neubau zu verschmelzen und gemäß ihrer Nutzung als Einheit erscheinen zu lassen.
Durch die winkelförmige Erweiterung des historischen Bestandsgebäudes wurde der für die Regensburger Altstadt charakteristische Städtebau der öffentlichen Straßen-/Gassenräume mit den dahinter liegenden ruhigeren, privateren Innenhöfen fortgeführt.
Den Zugang markiert ein zurückgesetzter, in Holz artikulierter Eingangsbereich. Jede Etage eröffnet einen einladenden Loungebereich, in dem Ehrenamtliche und Hauptberufliche aufeinandertreffen und sich informell austauschen können.
Außen wurde die Lochfassade des Altbaus mit ihren klassizistischen Elementen dem Neubau übertragen, jedoch in der Formensprache neu interpretiert. Das Mansarddach des Bestands wurde ebenfalls in die neue Struktur integriert. Naturroter Biberschwanz für die Dachziegel sowie Kupferblech für Dachrinnen, Fallrohre und Gauben-Verkleidungen setzen feine Akzente in einem in Materialität, Gliederung und Proportionen harmonisch aufeinander abgestimmten Fassadenbild.

Hier der Artikel zum Gebäude auf unserer Internetseite.

Die Veröffentlichung kann man hier online lesen.